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Dieter Lücke, HamelnEs drängt sich der Verdacht auf, dass man/frau sich scheut, „unpopuläre“ Maßnahmen zu ergreifen, weil sie sich negativ auf Partei und/oder Wiederwahl auswirken könnten. Das ist einmal mehr zu kurz gedacht, denn schließlich geht es hierbei nicht um Maßnahmen zur Erlangung der Wählergunst oder um die Einhaltung von Koalitionsvereinbarungen. Wenn es die Sachlage erfordert, muss erforderlichenfalls auch gegen die Auffassung der eigenen Wählerklientel entschieden werden. Was lässt Friedrich Schiller dazu den Fürsten Sapieha in seinem Werk „Demetrius, I.“ sagen: „Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. /…/ Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen. Der Staat muß untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.“
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