Zu: „Land stemmt sich gegen Artensterben“, vom 25. April
Im Artikel „Land stemmt sich gegen Artensterben“ vom 25. April 2023 äußert sich Umweltminister Christian Meyer zu einer neuen „Artenschutzinitiative“ der Landesregierung, bei der gesteigerte Ausgabemittel angekündigt werden. Durch ein Seminar „Weidetierhaltung“, das vor geraumer Zeit der BUND veranstaltet hatte, musste ich erfahren, dass die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft in hohem Maße vom Grünlandanteil und da vor allem von Weidetierhaltung abhängig ist. Durch Weidetierhaltung werden sprichwörtlich 1000 andere Tier- und Pflanzenarten erhalten. Eine weitere Aufstallung von Weidevieh würde zu einem schmerzhaften Artenschwund führen.
Aus diesem Grunde wird im Landkreis Holzminden unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde auf vorbildliche Weise ein filigranes Beweidungskonzept umgesetzt. Und wenn schon wirtschaftliche Bedingungen geringer Tragweite zu derartigen Maßnahmen führen, kann man sich an seinen fünf Fingern abzählen, dass eine Besiedelung unserer Region mit Wölfen dieser Art der traditionellen Landwirtschaft den Garaus machen würde. Kein Weidetierhalter würde noch seine Tiere auf die Weide lassen. Was die Menschen in den sogenannten Wolfsgebieten alltäglich so erleben, kann jeder in der Zeitung lesen. Wenn der Artenschutz für Herrn Meyer nicht nur ein Lippenbekenntnis zwecks Wählerfang sein soll, muss er eine weitere Ausbreitung der Wölfe stoppen. Aber da ihm ja noch nicht mal der Deichschutz an der Küste heilig ist, erwarte ich von ihm keine Einsicht. Dass sich „urbane Ideologen“ an dieser „Kuscheltierart“ festgebissen haben, bei den Grünen, beim Nabu und auch beim BUND, dem ich seit fast 50 Jahren angehöre, ist bekannt. In der Koalitionsvereinbarung von SPD und Grünen spielt der Tierschutz eine große Rolle, jedenfalls auf dem Papier. Wenn ein Wolfsrudel in Niedersachsen eine halbe Schafherde hinrichtet oder halb tot beißt, scheint es Herrn Meyer nicht zu interessieren. Vermutlich liegt es daran, dass die Halter der Tiere nicht zu seiner Wählerklientel gehören.