Zu: „Geisterradler ausgebremst“, vom 15. Dezember
Es sind in der Tat alte Probleme, die den Fahrradverkehr in der angeblich fahrradfreundlichen Stadt Hameln ausbremsen. Und so, wie in vielen anderen Situationen auch, muss ein Sündenbock her. In diesem Fall sind es die Geisterradler. Meint den irgendjemand im Ernst, dass alle, die mit dem Fahrrad die falsche, linke Straßenseite benutzen, dies aus Lust und Vergnügen tun? Nur allzu oft finden wir eine Verkehrsführung für Radfahrer vor, die entweder zu erheblichen Umwegen zwingt, oder die mit riskanten Gefahren für Leib und Leben des Radfahrers verbunden ist. Dazu nur zwei kleine Beispiele:
1. Aus südlicher Richtung kommend besteht keine Möglichkeit, zum Überqueren der Münsterbrücke den Fahrradweg auf der „richtigen“ Seite zu erreichen. Möglich wären entweder die Odyssee durch diverse Ampeln an der Kreuzung Mühlenstraße/Ostertorwall mit kleinem Umweg oder der große Umweg bis zur Pfortmühle.
2. Es ist eine Standardsituation, dass Anwohner, Schüler und Sportler aus der Breslauer Allee kommend auf ihrem Weg zunächst Besorgungen beim dortigen Supermarkt zu verrichten haben. Den Vorschriften folgend, müssten sie zunächst die Klütstraße queren, dann knapp 100 Meter auf enger Straße und, vom in die Stadt einfahrenden Lastverkehr bedrängt, den Radstreifen befahren, um dann wieder nach links in die Einfahrt des Supermarktes zu gelangen. Diese Verfahrensweise ist nicht nur umständlich; sie ist lebensgefährlich. Und nach dem Verlassen des Marktes wäre dann wieder eine Querung der Klütstraße an absolut ungeeigneter Stelle und wiederum ein Linksabbiegen erforderlich, bevor endlich mit Erreichen der Neumarkter Allee wieder ein wenig Sicherheit für den Radfahrer gegeben wäre. Diese Verkehrsführung ist gefährlich und absurd. Solche und ähnliche Zustände finden wir an etlichen anderen Stellen dieser Stadt. Man sieht: „Geisterradler“ sind keine Geisterfahrer. Vielleicht wäre es doch sinnvoller, zunächst einmal die Verkehrsführung für Radfahrer gründlich zu überarbeiten.