Zu: „Jugendliche attackieren Transfrau“, vom 6. September
Was ist nur los in unserer ach so aufgeklärten Welt? Nie hatten wir in allen Bereichen so viele Möglichkeiten, uns zu informieren – vorausgesetzt, die Informationen stammen nicht aus Foren, die die Dumpfheit der eh schon im Oberstübchen knapp möblierten Schwachmaten befeuern. Warum maßen sich so viele Leute an, für den Rest der Welt die üblichen partnerschaftlichen Zusammensetzungen als alleingültig anzusehen und Andersartige zu verteufeln?
Es ist doch schön, dass die Natur, die für viele gottgegeben ist, auch in diesem Bereich für Unterschiede gesorgt hat. Was stört die selbsternannten „Moralhüter“ an anders lebenden Menschen, die sie oft noch nicht einmal persönlich kennen – Menschen, die nicht aus Jux und Tollerei anders sind, aber dennoch so normal wie andere auch. Verwerflich dagegen sind die hirnrissigen Übergriffe der vielen sogenannten „Normalos“, sei es verbal oder mit tätlichen Angriffen bis hin zu Misshandlungen oder noch Schlimmerem. Als Hetero kenne ich in meinem Umfeld einige Menschen, die schwul oder lesbisch sind. Sie sind alle sehr nett, aufgeschlossen und meist kulturell höherstehend als deren oft dümmliche Gegner. Selbstverständlich gibt es in meinem „normalen“ Umfeld viele Leute, mit denen ich mich aufgrund offener Lebenseinstellungen und allgemeiner Aufgeschlossenheit ebenfalls gern umgebe. Und das ist gelebte Toleranz.