Zu: „Fleischkonsum steigt – und gefährdet die Ernährung“, und zu: „Weniger wäre mehr“, vom 11. Oktober
Wir Tierschützer weisen seit vielen Jahren darauf hin, dass der derzeitige hohe Fleischkonsum nicht nur mit unakzeptablen Haltungsbedingungen für die sogenannten „Nutztiere“ verbunden ist, sondern auch mitverantwortlich ist für den Hunger in der Welt, die Belastung von Boden und Trinkwasser durch Gülle (Stichwort „Rote Gebiete“), Klimabelastung, zum Beispiel durch die Rodung von Urwäldern zur Futtermittelproduktion sowie deren Transport und auch für Krankheiten der Fleischesser.
Eine drastische und relativ einfach zu praktizierende Maßnahme zur Verringerung des Problems wäre eine Halbierung des Tierbestandes (außer bei den Betrieben, die jetzt schon eine geringe Tierdichte haben). Dies würde in den Ställen auch Platz schaffen für angenehme Ruhebereiche mit Einstreu und dadurch das Tierwohl erheblich fördern.
Damit die Landwirte keine finanziellen Verluste haben, müssten die Fleischpreise auf etwa das Anderthalbfache steigen. Die Preissteigerung müsste ausschließlich für die Landwirte da sein, die ja nur noch die Hälfte der Tiere vermarkten würden, aber auch weniger Futter bräuchten. Die Verbraucher müssten sich daran gewöhnen, kleinere Portionen oder seltener Fleisch zu essen. Das würde sogar für die meisten gesundheitlich vorteilhaft sein. Schließlich sollte man sich auch darüber Gedanken machen, ob es eine Möglichkeit gibt, das Bevölkerungswachstum zu verringern. Das ist natürlich ein noch viel schwierigeres Thema als eine Reduzierung der Tierhaltung in Europa.