Zu: „Gorbatschow wurde beigesetzt – Tausende kommen zur Trauerfeier“ Onlineartikel vom 3. September
Im Sinne von Helmut Kohl wäre es sicherlich gewesen, wenn Deutschlands Staatsspitze an der Beisetzung von Michail Gorbatschow teilgenommen und damit den Dank an diesen weitblickenden Gutmenschen bekundet hätte. Er hat die deutsche Wiedervereinigung und europäische Zusammenführung nicht nur ermöglicht, sondern mit dem deutschen Kanzler aktiv gestaltet; und damit wohl einen auf Mitteleuropa „beschränkten“ Atomkrieg verhindert.
Von der einen „Abhängigkeit“ scheint sich Deutschland, als zweimaliger Kriegsverlierer wieder nun munter aufrüstend, nun in die Obhut der USA begeben zu wollen, einschließlich der kaum reversiblen Anschaffung des F-35-Tarnkappenbombersystems.
Unterschätzt wird, welchen negativen Einfluss die schließlich auch von Deutschland wegen des USA-Druckes nicht mehr gewollte, von Russland aber mit großem technischen Know-how fertiggestellte, Nordstream-2-Gasleitung auf die europäische Entwicklung nahm.
Was wird sich der Friedensstifter Gorbatschow dabei gedacht haben, als auf den vielen Nato-Gipfeln gerade sein Russland als neuer Feind ausgeguckt und Raketensysteme in Stellung gebracht wurden. Dass die Olympiade in Sotschi mehr als ungewürdigt blieb. Der „Westen“, den es in dieser einen Welt gar nicht mehr geben dürfte, und das der Beerdigung fernbleibende Deutschland, verfolgt von der Geschichte mit dem zu vermeidenden „Sonderweg“, müssen aufpassen, dass die Geschichte nicht beleidigt reagiert.