Zu: „Warum kriegt das keiner in den Griff“, vom 21. April
Videokameras, Umzäunungen, Geldstrafen, Glascontainer abschaffen – leider ausnahmslos restriktive Maßnahmen im Katalog der Ratlosigkeit. Lasst uns das Problem einmal aus einer anderen Perspektive betrachten: die Tatsache, dass der Sperrmüll neben anderen Entsorgungseinrichtungen (Glas, Altkleider) landet und nicht im Wald liegt, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Verursacher im Ansatz guten Willens sind, ihren Kram in eine vernünftige Richtung zu entsorgen. Die Hürden der korrekten Sperrmüllentsorgung in Hameln liegen offenbar zu hoch.
Kurzfassung: Man braucht entweder Stauraum (hat nicht jeder) + Anmeldung (Hemmschwelle) beziehungsweise ein Auto + Anhänger + Zeit für die marginalen Öffnungszeiten der Deponie + unverhältnismäßig viel Geld vor Ort. Machen wir es allen Beteiligten leichter und weisen neben den Containern Flächen aus, wo der Sperrmüll abgelegt werden darf (passiert ja sowieso); im Rahmen der üblichen KAW-Sperrmüll-Tourenplanung werden diese Plätze regelmäßig geleert und fertig. Die Kosten dafür würden vermutlich nicht einmal die Müllgebühren belasten – außer die Einnahmen an der Deponie brechen deutlich ein. In jedem Fall wäre dies eine Verbesserung für alle KAW-Kunden, da auch wir braven Sperrmüllanmelder und Auf-die-DeponieFahrer deutliche Erleichterungen hätten, schnell etwas Kleinkram zu entsorgen. Zusätzlich kann man davon ausgehen, dass viele „im-Wald-Entsorger“ dies nicht mehr bräuchten. Mit Sicherheit wären in einer Anfangsphase diese Ablageplätze extrem belastet, aber nach einer gewissen Zeit würde sich das normalisieren, sobald der Entsorgungsstau aus Garagen und Kellern abgearbeitet ist (siehe oben „Hürden“). Das wäre ein großer Schritt in ein kundenfreundlicheres, serviceorientiertes und solidarisches Entsorgungssystem mit weniger Ärger und geringeren Kosten für die Stadt Hameln.