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Constantin Brunner, Bad PyrmontEin Bereich, wo sich allerdings fast nichts geändert hat, ist der Gebäudesektor und die damit oftmals verbundene Verbrennung fossiler Ressourcen wie Gas und Öl. Diesen hat man sehend jahrelang ignoriert.
Der Anteil erneuerbaren Stromes im Netz liegt mittlerweile bei deutlich mehr als 40 Prozent, während der Gebäudesektor immer noch bei unter 15 Prozent erneuerbaren Energie-Anteils massiv hinterherhinkt. Und das alles, obwohl es bereits seit vielen Jahren zahlreiche Förderprogramme gibt, um genau diese Themen anzugehen.
Aus reinem Altruismus werden sich auch zukünftig leider viel zu wenige anstrengen, um mit Förderprogrammen ihre Immobilien energetisch zu sanieren oder sich um eine Heiztechnik mit Nutzung erneuerbarer Energien zu kümmern. Deshalb kommt nun endlich nach langem Ringen der Politik die CO2-Bepreisung, auch wenn diese leider nicht annähernd dem Preis entspricht, der nötig wäre.
Und wie gehen unsere Stadtwerke damit um? Sie senken die Erdgas-Grundpreise und sorgen hiermit dafür, dass jeglicher Druck zum Umstieg wieder zunichte gemacht wird.
Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft sind nur dann relevant, wenn die Verkaufsmargen nicht sinken. Was benötigt wird, ist eine Unterstützung von Haushalten mit geringem Einkommen. Was absolut niemand braucht, ist eine Absenkung des Preises für alle rein nach Gießkannenprinzip. Wege in Richtung Klimaschutz, die wir jetzt nicht gehen, werden wir in wenigen Jahren mit doppelter Münze bezahlen.
Wir haben Geld für Klimaschutz – und das genug. Aber was ist mit Ländern wie Bangladesch, die jetzt bereits im Meer versinken? Sind uns andere Länder und Menschen so egal, dass es zu solchen fatalen Entscheidungen wie denen der Stadtwerke kommt?
Der Stellenwert des Klimaschutzes bei den Stadtwerken ist nun offenkundig. Ich unterstütze gerne regionale Stadtwerke, aber nicht so! Jeder, dem der Klimaschutz und seine Kinder und Enkel am Herzen liegen, sollte dringend hieraus seine Schlüsse ziehen.
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