Zu: „Deutsch-amerikanischer Panzerzwist“, vom 28. Februar
Hat der deutsche Bundeskanzler nun gegenüber dem amerikanischen Präsidenten gesagt, Deutschland liefere nur dann Kampfpanzer, wenn die USA auch welche liefern? Bidens Sicherheitsberater hatte im Fernsehen gesagt, dass die Deutschen gerade diesen Zusammenhang hergestellt hätten. Die Biden-Administration scheint diesem Umstand zu Recht Gewicht beizumessen, weil hier ja bereits die Schuldfrage für eine Eskalation oder gar einem möglichen großen (mittel)europäischen Krieg aufgeworfen wird.
Olaf Scholz hat neben diesem nicht unlogisch klingenden Junktim, er will ja keine „Alleingänge“ machen, noch Weiteres nicht bedacht. Wenn die eigene Interessen verfolgende USA ihre Beteiligung am Krieg im Osten Europas hochfährt, gibt es nur eine Partei mehr, die nicht verlieren „darf“. Der in England lehrende Historiker Christopher Clark geht, wegen des deutschen Beistands für Österreich im Jahre 1914, von einer großen deutschen Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus, obwohl der tiefere Grund doch der internationale Handelsneid (Made in Germany) auf das sich kulturell, wirtschaftlich und leider auch militärisch emanzipierende Deutschland war.