Zu: „Retter nicht einsatzbereit“, vom 17. Januar
Beim Lesen dieses Artikels kam mir sofort ein hässlicher Satz eines Feuerwehrmitglieds wieder ins Gedächtnis: „Dann löschen wir bei Ihnen eben nicht!“ Der Satz richtete sich damals gezielt gegen die Standortgegner „Gondelteichplatz“. Nun werden also diese Bedrohungen konkret: Elf Mitglieder der Feuerwehr gaben aus Protest gegen ein politisches Abstimmungsergebnis ihre Melder ab und legten damit offenbar gleich die ganze Feuerwehr lahm. Denn das sind wohl ausgerechnet diejenigen, die ein großes Löschfahrzeug fahren können. Zufall, Strategie oder Erpressung? Diese Frage können nur die Feuerwehrleute selbst beantworten. Ihren Zorn über die lange Planungszeit kann wohl jeder nachvollziehen, wer aber die Schuld daran den Standortgegnern gibt, missachtet die Fakten. Dass der ursprünglich von Stadtverwaltung und Feuerwehr ausgeguckte, umstrittene Standort bislang letztgültig im November 2018 im stets nichtöffentlich tagenden Verwaltungsausschuss festgelegt wurde, dass sich der Bürgermeister und der damalige Stadtrat dann vehement gegen eine ergebnisoffene Diskussion gewehrt haben, das hat schließlich zu dem Wahlergebnis geführt, mit dem die versäumten demokratischen Entscheidungswege nachgeholt werden.
Natürlich haben die Ehrenamtlichen Anspruch auf ein nach neuesten Standards eingerichtetes Feuerwehrhaus. Und natürlich ist die Verwaltung verpflichtet, fortlaufend den Zustand des Gebäudes und der Ausrüstung auf dem gesetzlichen Stand zu halten. Dass dies offenbar über viele Jahre nicht passiert ist, kann man aber doch nicht den Menschen anlasten, die nichts weiter wollen, als einen anderen Standort für das neue Feuerwehrhaus.