Zu: „Für welche Kinder gibt‘s keinen Platz? Städtetag für größere Kita-Gruppen“, vom 25. April
Seit Jahren zeigen wir Mitarbeitenden die schlechten Rahmenbedingungen für unsere Kinder in den Kindertagesstätten an. Immer wieder gab es Gespräche mit politischen Vertretern, die uns interessiert zugehört haben und vollstes Verständnis für eine zeitgemäße Anpassung der Standards zeigten. Allerdings in die andere Richtung: Weniger Kinder in den Gruppen! Dazu ist es nie gekommen, und wenn ich diesen Artikel lese, wird es das auch nie! 25:2 in einer Gruppe von drei- bis sechsjährigen Kindern mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen. Kinder aus vielen Kulturen, die gerne unsere Sprache erlernen möchten, Kinder, die Sprachauffälligkeiten zeigen, Kinder, die noch gewickelt werden müssen, Kinder, denen es schwer fällt, in einer Gruppe zurechtzukommen, Kinder, die von uns gesehen, gehört und verstanden werden wollen. Alles kein Problem! Das machen wir mit links!
Wenn wir die vorgegebene Quadratmeterzahl für den Gruppenraum pro Kind auf 0,5 Quadratmeter reduzieren, passen noch viele Kinder rein, es wird eng und gemütlich und es reicht vielleicht eine Beaufsichtigung. Diese können die Bürgermeister/innen gerne einmal übernehmen. Vielleicht möchte danach jemand umschulen und wir gewinnen eine neue, kompetente Fachkraft, die unter diesen Bedingungen mit Freude arbeitet und sich am Monatsende darüber freut, so gut zu verdienen.
Und nebenbei noch mal erwähnt: Kindertagesstätten sind Bildungseinrichtungen! „Wahr oder Ente.“