Autor:
Dr. Jörg Meyer, HamelnZu: „Fahrradfahren für ein gutes Klima“, vom 3. September
So hatte ich früher naiv vermutet, eine Fußgängerzone sei für Fußgänger da, aber in Hameln liegt man da falsch: Die Fußgängerzone ist, obwohl sie so heißt, offenbar auch für die Radfahrer da. Störende Fußgänger werden gerne weggeklingelt, und wenn man die Radfahrer darauf hinweist, dass es sich um eine Fußgängerzone handle, reicht die Reaktion von „Ich weiß, interessiert aber niemanden“ über wüste Beschimpfungen bis hin zu Androhungen körperlicher Gewalt.
Polizei und Ordnungsamt lassen sich in der Hamelner Fußgängerzone fast nie sehen, obgleich die vielen verbotswidrigen Radler durchaus eine Einnahmequelle darstellen. Freunde von uns, die in der Innenstadt wohnen, trauen sich, seit sie kleine Kinder haben, kaum noch in die Fußgängerzone. Ich sehe als einzigen Ausweg zum Schutz aller Bürgerinnen und Bürger, dass die Stadt den Fußgängern das Begehen der Fußgängerzone verbietet. Davon würden auch die Touristen sehr profitieren, die dann nicht länger zur Seite springen müssten. Dass die gegenseitige Rücksichtnahme in Hameln nicht immer funktioniert, weiß ich leider aus eigener Erfahrung: Ich wurde als Fußgänger auf dem Weserrandweg von hinten angefahren, was mir einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt beschert hat.
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