Autor:
Renate Albler, Bad PyrmontZu: „Sicherheit steht für uns ganz obenan“, vom 20. August und „Aufklärung und Kosten im Blick,“ vom 9. September
Die bundesweit geltenden Sicherheitsvorschriften können auch bei einer Ortsrandlage gewährleistet werden. Wäre das nicht so, müsste man ja den Verantwortlichen in Bad Münder (und den vielen anderen Orten, die sich auch für eine Randlage entschieden haben) gröbste Fahrlässigkeit vorwerfen!
Vielleicht ist die CDU nach ihrem Informationsbesuch in Bad Münder ja froh, dass sie der SPD die Unterschriftenaktion „Sicherheit steht für uns ganz obenan!“ allein überlassen hat. Nicht nur die demokratisch sehr fragwürdige Reihenfolge, zuerst im Rat abzustimmen und lange Zeit später die Wähler zu befragen, sondern auch die Behauptung „allein der Standort Gondelteich bringt Sicherheit für die Bürger“ zeugt von der einseitig begrenzten Sicht auf das teure Bauprojekt. Und der nachgeschobene Rechtfertigungsversuch der SPD erweist sich als Teil einer Wahlkampfkampagne und als purer Populismus. Wenn also davon auszugehen ist, dass es andere „sichere“ Alternativen gibt, sollte man sich endlich auch stadtplanerisch intensiv um den Gondelteich-Parkplatz kümmern.
Mit dem Bau des Feuerwehrhauses an anderer Stelle ist es ja nicht getan. Es handelt sich schließlich um das Entree zu einem in Deutschlands Kurstädten einmaligen barocken Ensemble von Schloss und Alleen. Einmalig deshalb, weil hier nicht das Schloss Ziel und Zentrum der gesamten Anlage ist. Hier hat ein absolutistisch regierender Fürst darauf verzichtet, seine zentralistische Ideologie auch in der Alleenanlage zum Ausdruck zu bringen, denn in Bad Pyrmont liegt das Schloss abseits des großen Alleensystems. Hieraus ergibt sich für Bad Pyrmont ein Alleinstellungsmerkmal. Und einen solchen kunsthistorischen Schatz sollte man pflegen. Man sollte ihm auch ein angemessenes Entree geben, damit die Touristen sich schon bei der Ankunft angekommen fühlen können, in Bad Pyrmont –nicht irgendwo! Ein noch so hübsches Feuerwehrhaus an dieser Stelle (!) aber macht jegliche touristisch und kunsthistorisch adäquate Stadtentwicklung ein für alle Mal zunichte!
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