Zu: „Spahn: Ohne neue Variante sind wir im Frühjahr durch“, vom 4. September
Braucht Herr Spahn eine neue Brille? Der Gesundheitsminister ist optimistisch, dass die Corona-Pandemie bald überstanden ist – wenn, ja wenn es keine gefährlichen Varianten mehr gibt. Na, da bin ich mir aber nicht so sicher – ist es nicht die elementare Eigenschaft von Viren, sich ständig zu verändern? Es ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche, das immer wieder Mutationen auftauchen werden. Wir sehen derzeit eine Pandemie der Ungeimpften, sagt Herr Spahn. Ach was, lieber Herr Spahn, ich sehe ganz etwas anderes. Ich sehe nämlich eine Kurznotiz auf Seite 9 der Dewezet in dem Lokalteil unter Hameln. Danach haben sich in Hameln-Pyrmont 39 Personen infiziert, obwohl sie vollständig geimpft waren. Mein Eindruck: Hier soll Politik mit dem Schwarzen Peter gemacht werden, gegen die, die sich noch nicht haben impfen lassen. Nebenbei bemerkt – dazu gehöre ich selbst auch.
Die Corona-Impfung basiert auf einem neuartigen Verfahren, dessen Langzeitfolgen erst in zwei oder drei Jahren auf dem Tisch liegen. Wenn sich dann herausgestellt hat, dass es keine gravierenden Nebenwirkungen gibt und dann wieder eine Mutante zuschlägt – dann werde ich mich auch impfen lassen. Aber bis dahin nehme ich abends grünen Tee zum Gurgeln – und einen guten Schluck Wein zum Nachspülen.