Zu: „Überspannen Sie den Bogen, Herr Melnyk?“, vom 20. Mai
Nur provokante Fragen und Appelle lassen die deutsche Führungsriege der SPD aufwachen, da ist Herr Melnyk in guter Gesellschaft, auch zum Beispiel von Merz (CDU) oder polnischen Regierungsvertretern. Diplomatisches, höfliches Geplänkel ist in dieser Extremsituation und Gefährdung ganz Europas allein schon durch den Zeitfaktor nicht mehr angemessen.
Seit Besetzung der Krim hat man jahrelang gewarnt und um Unterstützung gebeten – ohne Ergebnis oder Lieferung von Ausrüstung. Die baltischen Staaten, Polen und auch Moldawien, fühlen sich bedroht und können die Mentalität und Rücksichtslosigkeit der Putin-Regierung, bedingt durch ihre kommunistische Vergangenheit, sicherlich deutlich besser einschätzen und bringen deshalb auch nur Verständnislosigkeit für Olaf Scholz und andere SPD-Genossen zum Ausdruck.
Die USA, Großbritannien, Frankreich und andere wie auch Litauen liefern ohne monatelange Diskussion, und in Berlin wird bei der SPD abgewogen in klein-klein und über die Befindlichkeiten von Putin und dessen möglichen Reaktionen spekuliert. Olaf Scholz und auch Frau Lambrecht haben außer starker Worte der Betroffenheit nicht viel geliefert.