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Horst Hillen, HamelnBei einer privaten Begehung fanden wir unter anderem eine größere Zahl kerngesunder Douglasien und Fichten, die zur Fällung gekennzeichnet waren. Das sind Nadelbäume. Die Argumente der Stadt: „Großzügige Verkehrssicherungsmaßnahme“, kranke Buchen“, „ökologischer Waldumbau“ und „Gruppenentnahme“ von Laubbäumen werden gebetsmühlenartig wiederholt. Ich betone: Verkehrssicherung geht absolut vor, jedoch steht in den „Leitlinien der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kommunalversicherer“ sinngemäß: Verkehrssicherung kann auch durch Einzelentnahmen von Bäumen erfolgen, wenn die regelmäßige Kontrolle an öffentlichen Straßen durch Fachpersonal erfolgt. Zweitens sind Bäume angezeichnet, die überhaupt nichts mit „Verkehrsgefährdung“ zu tun haben und sehr gesund wirken. Drittens ist zum Beispiel eine zirka 200 Jahre alte Eiche angezeichnet, von der selbst der Forstamtsleiter sagt: „Da habe ich meinen Ermessensspielraum genutzt und mich für die Fällung entschieden.“ Eine Buche, zirka 100 Jahre alt mit einer Krone von zwölf Metern Durchmesser, produziert Sauerstoff für zehn Menschen. Um diese Buche zu ersetzten, müssen 2000 Buchen, 1,5 Meter hoch, gepflanzt werden. Unter Klimaschutzaspekten dürften nur noch die absolut nötigen Fällungen im Stadtforst getätigt werden. Laut Aussage der Stadt: „Der Klimawandel ist im Stadtwald angekommen.“ Mein Eindruck: Jedoch nicht in den Köpfen der entscheidenden Stellen.
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