Bezüglich des wiederholten Brandes an einer Gamesa G-80 Windkraftanlage am Kugelberg bei Hohe kann man nur sagen, wieder hat der Landkreis Holzminden und die Zivilbevölkerung der umliegenden Ortschaften Glück gehabt.
Hinterfragen muss man, warum stehen beziehungsweise liegen noch die Reste der WKA, die vom Brand im Januar 2020 betroffen war, noch dort herum? Es gibt eine Verpflichtung zum Rückbau. Sollte ein solcher Brand an einer der VESTAS oder Nordex WKA im Landkreis Hameln-Pyrmont auftreten, wären die Folgen um Probleme weitaus um einige Dimensionen größer. Warum, werden sich viele vielleicht fragen?
Wir müssen uns nur an den Hubschrauberabsturz bei Aerzen erinnern. Wie bei einem modernen Hubschrauber, sind in den WKA von Firma Nordex und VESTAS Carbonfasern verbaut. Nur dass im Vergleich zum Hubschrauber, mit wenigen Kilogramm Carbon, in den Rotorblättern der WKA viele Tonnen verbaut sind. Bei Bränden mit dem Erreichen von Temperaturen von mehr als 650 Grad zerlegen sich die Carbonfasern und erreichen dabei eine kritische gefährliche Größe, die in die Lungen eindringen kann. Da auch eine Aufnahme über die Haut nicht ausgeschlossen werden kann, wird auf eine besondere Gefahrenlage und auf besondere Vorsichtsmaßnahmen hingewiesen. In Verbindung mit der Freisetzung von diesen Carbonfasern inklusive Nanotubes – umgangssprachlich „Fiese Fasern“ genannt – wird als Schutzmaßnahme für die Feuerwehr- und Rettungseinsatzkräfte die gleiche Schutzausrüstung wie bei Unfällen mit radioaktiven Stoffen angeordnet. Somit kommen speziell gegen atomare, biologische, chemische und explosive Gefahren geschützte ABC-Züge der Feuerwehr und CBRN(E)-Trupps zum Einsatz.
Bezogen auf die WKA- Standorte im Landkreis, wie zum Beispiel Coppenbrügge, Emmerthal, Hameln-Afferde-Hilligsfeld, käme es beim Brand zu einer Gefährdungslage der besonderen Art. Man muss sich der Lage bewusst sein, dass der Brandherd sich in einer Höhe von 150 bis 217 Meter befindet. Bedeutet: Im Brandfall ist mit weitreichenden Kontaminationen durch Carbon, „fiese Fasern“, zu rechnen. Weder Hilfskräfte, wie die Feuerwehr, noch sonstige technische Institutionen, sind in der Lage, einer Kontamination entgegenzuwirken.
Um es noch in aller Deutlichkeit zu sagen, die Hilfskräfte, die Zivilbevölkerung der Ortschaften in der Umgebung solcher WKA sowie die Umwelt je nach Windstärke und Windrichtung im Gefahrenfall sind hochgradig gefährdet.