Zu: „Klimafreundliche Kühe dank Algen“, vom 19. Juli
Der Bericht ist bezüglich seiner Aussagen hinsichtlich der enormen Möglichkeit zur Reduktion der Ausscheidung von Methan durch Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen vielversprechend. Ich habe die Homepage der Firma CH4 Global durchgesehen. Auf ihr sind alle typischen Aussagen der „Nabelschau“ zu finden. Die Mitarbeiter der Firma glänzen durch höchste fachliche Qualifikation. Das Bestreben der Firma besteht darin, den ungeheuer klimaschädlichen Ausstoß des bei der Verdauung entstehenden Methans, das 25-mal so schädlich wie CO2 ist, zu reduzieren. Das soll durch das als „Nahrungsergänzungsmittel“ angepriesene Asparagopsis-Präparat zu 90 Prozent (an anderer Stelle der Homepage ist von „dosisabhängig bis zu 99 Prozent“ die Rede) gelingen. Skepsis stellte sich bei mir ein, als ich las, dass „Rinder (…) seit Jahrhunderten Algen in Regionen, in denen sie verfügbar sind, fressen“. Da fragte ich mich, wieso erst seit Jahrhunderten, obwohl es Rinder doch schon Jahrtausende gibt. In den durchgeführten Fütterungsversuchen konnte eine bessere Futterverwertung festgestellt werden. Negative Nebenwirkungen soll es angeblich nicht gegeben haben. Aber stimmt das wirklich? In der Werbung muss ja niemand Negatives über sich berichten. Ich denke, dass jetzt die „Arbeitsgruppe Wiederkäuerernährung“ des Friedrich-Loeffler-Instituts in Braunschweig entsprechende Versuche mit dem Präparat durchführen sollte, damit unerwünschte Nebenwirkungen ausgeschlossen werden können.