Zu: „Warum liefert Deutschland keine Waffen“, vom 22. April
Warum liefert Deutschland keine Panzer? Ja, diese Frage könnte man sich stellen, wenn man Kriege im 21. Jahrhundert mit Kampfmitteln des 20. Jahrhunderts führen will. Panzerschlachten sind nur Vernichtung von Material. Moderne Distanzwaffen, die einfach zu bedienen sind, sind das Mittel der Wahl, um zum Beispiel den Nachschub des Gegners zu zerstören und zu unterbinden. Kein Panzer oder Lkw fährt auch nur einen Kilometer ohne Diesel, also muss die Devise heißen: „Lkw und Tankfahrzeuge müssen das Ziel von Boden-Boden-Raketen sein.“ Oder: „Kampfdrohnen sind das Mittel der Wahl genauso wie Distanzwaffen, die außerhalb der Reichweite von Panzern liegen.“ Eine Panzerschlacht gegen Russland kann ein Materialunterlegener wie die Ukraine nicht gewinnen. Da nützt auch die hohe Kampfmoral nur wenig. Die Kampfmoral eines überlegenen Gegners kann man im Grunde nur zerstören, wenn es keinen Nachschub mehr gibt. Mir ist auch wirklich schleierhaft, wie ukrainische Soldaten im Schnelldurchgang mit Panzern der Bundeswehr, sofern überhaupt welche verfügbar sind, zurechtkommen sollen, zumal es sich hier um Waffensysteme handelt. Sicherlich kann jeder Panzerfahrer jeden Panzer nach einer kurzen Einweisung fahren. Aber danach ist dann Schluss mit lustig, niemand kann einen Panzer nach einem Defekt reparieren, wenn es an den entsprechenden Ersatzteilen fehlt, weil die Logistik des Waffensystems nicht steht. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, der Ukraine die noch vorhandenen Waffen des ehemaligen Ostblocks zu geben, denn damit können die Ukrainer sofort arbeiten, da sie die Waffen kennen. Ansonsten braucht die Ukraine Distanzwaffen in großer Menge, damit ist der Vormarsch der russischen Armee wirksam zu stoppen und zum Erliegen zu bringen, denn ohne Nachschub kann keine Armee agieren. Aber über den Krieg in der Ukraine sollten wir nicht vergessen, dass unsere eigene Landesverteidigung nicht funktioniert mangels Materials. Hier sei nur an fehlende Sirenen erinnert. Man kann nur hoffen, dass es nicht zum Verteidigungsfall kommt.