Zu: „Preisdeckel?“ vom 27. März
In Ihrem Kommentar „Preisdeckel?“ werfen Sie die Frage auf, ob ein staatlich festgesetzter Preisdeckel für bestimmte Grundnahrungsmittel für die Tafeln eine gewisse Entlastung bringen könnte. Die Antwort ist: Nein!
In planwirtschaftlichen Wirtschaftssystemen findet man die Anschauung in Lebensmittelgeschäften, in denen Preisdiktate zur Angebotsreduzierung und damit leeren Regalen führen. Ein Grund kann zum Beispiel sein, dass Hersteller zu den reduzierten Preisen nicht liefern wollen oder können, aber es kann auch sein, dass die Lebensmittelgeschäfte die preisreduzierten Produkte nicht mehr anbieten wollen, wenn die Gewinnmarge reduziert würde. Ein anderer Grund kann darin liegen, dass die jetzt preisgünstigeren Artikel eine größere Nachfrage nach sich ziehen, etwa weil die Produkte neben der Ernährung von Menschen eine andere Verwendung finden (zum Beispiel könnten billiger gewordene Haferflocken als Tierfutter nachgefragt werden und damit zu einer unerwarteten Mehrnachfrage führen, durch die Lücken in den Regalen entstehen). Was gut gemeint ist, würde für die Tafeln den Nachteil haben, dass die Geschäfte viel weniger Produkte für die Bedürftigen abgeben könnten. Die von Ihnen beschriebene „bedenkliche Entwicklung“ für die Hamelner Tafel würde sich verschärfen. Das Fazit ist: Die Marktwirtschaft mit sich frei bildenden Preisen bringt für Tafeln bessere Ergebnisse als eine Planwirtschaft. Also kein Preisdeckel!