Zu: „Täglich 20 000 Liter Milch“, vom 20. Mai
Der Bericht hebt sich im Tenor wohltuend von anderen Artikeln zum Thema ab, weil Bauern oft über ihre wirtschaftliche Lage klagen. Erkennbar ist jedoch der Druck bezüglich des unserem Wirtschaftssystem innewohnenden „Wachse oder weiche“ auf die Bauern. Die Situation der Kühe wird meines Erachtens zu positiv dargestellt. Von Natur aus sind Rinder als Paarhufer für weiche Böden eingerichtet. Deshalb leiden sie auf dem praxisüblichen harten Beton-Spaltenboden oft unter Fundamentschäden und der äußerst schmerzhaften Mortellaro‘schen Klauenkrankheit. Ich kenne noch die Anbindehaltung in Ortslage und den Bau der ersten Rinderlaufställe, aus denen die Kühe tagsüber auf die Weiden konnten. Wer schon einmal gesehen hat, wie Milchkühe nach ihrer Aufstallung im Winter zu Beginn der Weideperiode nach draußen stürmen und sich vor Freude im frischen Gras wälzen, weiß, dass sich die Tiere im Stall nicht wohlfühlen. Heute dürfen aber die meisten Kühe nur noch sehen, wohin sie gerne gehen würden.