Zu: „Die Schlacht im ,Kessel‘“, vom 14. März
Das Putin-Lied: „Nun brausen nach Westen die Heere ins ukrainische Land hinein. Kameraden an die Gewehre, der Sieg wird unser sein! Von Belarus bis zum Schwarzen Meer, vorwärts, vorwärts ...“ In unseren modernen Zeiten ist mitten in Europa, im übernächsten Nachbarland, erneut der schlimmste Albtraum der Menschheit Realität geworden. Es tobt ein totaler Krieg, dessen Schrecken an die des Zweiten Weltkriegs erinnern. Währenddessen sitzen wir (noch) gemütlich in unseren mit russischem Gas geheizten Wohnzimmern und schauen zu, wie Russen Ukrainer umbringen und ein brutaler, zynischer russischer Präsident mit dem ganz großen Atomknüppel droht, falls man ihn nicht in Ruhe morden lässt.
Wir schulden der Ukraine einiges: Sie wurde 1941 bei der Eroberung durch deutsche Soldaten stark zerstört, bei deren Rückzug ab 1943 noch einmal und heute nun vom Brudervolk, mit dem man einst zusammen in den Hort des Bösen nach Berlin marschierte. Heute marschieren Russen gegen Ukrainer, und der Hort des Bösen befindet sich in Moskau. Aus früherer Sicht schießen nun Soldaten der Roten Armee aufeinander, so verrückt ist das, was heute passiert.
Die Welt hält still, weil sie vor Putin mehr Angst hat als vor Hitler, denn Putin hat ganz dicke, fette Bomben. Krieg ist das Dümmste und Überflüssigste, was Menschen tun können. In Zeiten von Klimawandel und Corona gilt das zweimal mehr. Wer das Verbrechen „Krieg“ beginnt, ist selber ein Verbrecher. Solange es noch möglich ist, sollte der Westen die Ukraine so schnell wie möglich mit modernsten (nicht verschimmelten) Abwehrwaffen fluten (und nicht knausern), damit der Kreml deutlich spürt, dass sich Krieg nicht lohnt.