Zu: „Vermieter fühlen sich alleingelassen“, vom 10. Februar
Der Artikel über die Verständigungsschwierigkeiten mit dem Jobcenter führt unweigerlich zu der Frage: „Was genau ist Aufgabe öffentlicher Verwaltung?“ Soll sie nicht dazu dienen, das Leben und Zusammenleben zu ordnen und Menschen behilflich sein, ihre Rechte durch- und umzusetzen?
Mehr und mehr ist allerdings zu beobachten, dass sich Verwaltungen zu resonanzlosen Black Boxen verwandeln. Eine Kommunikation mit den betroffenen Bürgern, für die man vorgibt, zu arbeiten, wird strukturell abgewürgt. Es ist an der Tagesordnung, dass Briefe oder E-Mails unbeantwortet bleiben. Selbst der Telefonkontakt, nur über meist unerreichbare Zentralnummern, führt selten zu brauchbaren Ergebnissen. Das Thema „Datenschutz“ hängt über allem. Ich sag da nix, damit mir keiner an die Karre fahren kann. Ich frage mich, welche Geheimnisse ein Jobcentermitarbeiter einem Vermieter verraten kann? Die den Mietvertrag betreffenden Daten dürften doch auf allen Seiten hinreichend bekannt sein.
Wie dem auch sei, die Behörden, ob Jobcenter oder Landkreisverwaltung, sollten alles dafür tun, die lähmende, bleierne Decke ineffektiven Handelns abzuwerfen, sich nicht weiter hinter kaum zu dechiffrierende Texte amtlicher Schreiben zu verstecken, sondern in einen unkomplizierten Dialog mit ihren „Kunden“ treten. Auch wenn dies in einzelnen Fällen eine Herausforderung bedeutet, bin ich überzeugt, dass am Ende die Zufriedenheit steigt und vielleicht sogar der Arbeitsaufwand, wenn Fragen auf dem „kurzen Dienstweg“ geklärt werden können.