Zu: „“, vom 23. April
Mit Erstaunen haben viele Eltern die persönliche Wertung von Herrn Weigelt, Kreis-Elternratsvorsitzender, über die Lernsituation in Corona-Zeiten am Humboldt-Gymnasium und an der Herderschule vernommen. Gerne möchten wir deshalb für eine differenziertere Wahrnehmung sorgen. Die Wertung von Herrn Weigelt spiegelt nämlich keinesfalls die Meinung aller Eltern wider.
Die Corona-Pandemie sorgt für viel Verunsicherung, und deshalb scheiden sich auch die Geister bei vielen Themen, die diese neue Situation mit sich bringt, ob es die Maskenpflicht oder die Beschulung der Kinder betrifft. Nach einigen Wochen ist nun wieder Platz für emotional aufgeheizte Diskussionen, ein Zeichen dafür, dass sich einerseits eine „Gewöhnung“ einstellt, andererseits die Anspannung bestehen bleibt. Fakt ist, dass auch die Schulen bisher noch nicht vor eine solche Herausforderung gestellt waren, so wie wir alle. Neue Herangehensweisen bieten Zündstoff für Diskussionen.
In der aktuellen Situation können wir als Eltern einer 3. Klasse an der Herderschule festhalten, dass die Herderschule im Allgemeinen und die Klassenlehrerinnen im Besonderen für ihren Teil alles versuchen, so gut es geht, Herr der Lage zu werden. Wir erleben, dass die Kinder und die Eltern auf persönliche Weise regelmäßig direkt angesprochen und mit Aufgaben versorgt werden. Wenn die Klassenlehrerin beispielsweise zu Hause anruft oder im privaten Pkw Aufgabenpakete ausfährt und sich Zeit für ein kurzes persönliches Gespräch über den Gartenzaun nimmt, kann sicher besser gewährleistet werden, dass jedem Kind, nicht nur den digital bestens ausgestatteten, so gut es eben geht, geholfen wird. Darüber hinaus haben auch (entgegen der Darstellung im Artikel) viele Eltern untereinander Kontakt und unterstützen sich beim Homeschooling gegenseitig.
Dass „an der Herderschule gar nichts“ laufe, davon kann also absolut keine Rede sein! Sicher dürfen wir auch hier eine differenzierte Sichtweise anlegen und festhalten, dass es einige Lehrer und Lehrerinnen mit viel persönlichem Engagement und eben auch welche mit weniger gibt. Das halten wir für normal. So plädieren wir für mehr Fairness, die aufgrund der besonderen Umstände mehr denn je vonnöten ist.