Zu: „Die Angst vor dem virtuellen Angriff“, vom 9. Mai
Die Frage nach dem Nutzen von Kaspersky ist falsch. Die Frage muss lauten: „Ist heute der Einsatz fremder Antivirenprogramme noch sinnvoll?“ Die Antwort ist schlicht, ernüchternd und einfach: nein! Mein Nein beziehe ich auf Endanwender (User). Richtig ist, dass noch bis vor etwa vier, fünf Jahren ein Antivirenschutz anderer Anbieter notwendig war, um (halbwegs) geschützt zu sein. Als Microsoft anfing, seine Windows Defender-Offensive zu starten, lief vieles schlecht. Tatsächlich hat Microsoft hier richtig nachgearbeitet und spielt mit dem Defender-Paket in der ersten Liga mit. Regelmäßige Tests auf www.av-test.org bestätigen es.
Tatsächlich raten IT-Sicherheitsexperten vom Einsatz aller fremder Antivirenprogramme ab: „Ein Grund, weshalb von Antivirensoftware Sicherheitsrisiken ausgehen können, ist laut O’Callahan, dass die Entwickler der Sicherheitslösungen sich nicht an Standard-Sicherheitspraktiken orientieren. Dadurch kann beispielsweise Code von Anwendungen wie Browsern zerstört werden, der ursprünglich dafür konzipiert war, Nutzer vor Exploits (Methoden zur Aushebelung von Schutzmaßnahmen) zu schützen.“ (Robert O’Callahan, in „t3n“, am 30. Januar 2017. Aktueller und mit gleichem Fazit ist „Der Standard“, am 22. Januar 2020.) Das größte Sicherheitsproblem sitzt immer vor dem Monitor. Zu jedem Programm gibt es eine Originalseite. Suchmaschine anwerfen, Bekannte fragen. Wem das alles zu wenig Sicherheit bietet, kommt letztlich nicht um Alternativen herum (Linux Mint).