Zu: „Viele offene Fragen zur Kultur-Zukunft“, vom 14. Februar
Wen trifft es als nächstes? Bei der Überschrift zu dem Artikel und dem Blick auf das Foto war mein erster Gedanke: „Wie schön, jetzt werden solch wichtige Fragen im Ratssaal schon mit Musik auf dem Flügel begleitet!“ Aber – das war ja gar keine Sitzung, das war ja „Weltklassik am Klavier!“ Mein Mann und ich sind im August 2017 aus dem Stuttgarter Raum nach Bad Pyrmont gezogen, weil wir alles, was man im Alter von über 70 Jahren genießen kann, hier vorfanden. Es waren zum einen die ganz banalen alltäglichen Dinge, die man fußläufig erreichen konnte und darüber hinaus auch Konzerte und Theater. Nicht nur coronabedingt wurde alles weniger.
Im Dezember 2018 lasen wir in einem Bericht der Deutschen Bahn über Bad Pyrmont: „Auch die Kultur wurde zeitgenössischer. Fischer entstaubte das Programm der Kurkonzerte. Statt Klassik sind vermehrt Jazz und Filmmusik zu hören.“ Im Januar 2019 wurde erklärt, dass das letzte Neujahrskonzert über die Bühne im Konzerthaus gegangen sei. Der Kurdirektor versicherte zwar, dass es keine Pläne gebe, die Reihe der Sinfoniekonzerte zu verändern. Man orientiere sich alleine an der anstehenden Renovierung des Konzerthauses! Im November 2021 hieß es dann „Kurmusik spielt nicht mehr die erste Geige“. Damit wurde das Pannonia-Ensemble von Herrn Kovacs entlassen. Auch bei diesem Konzert waren zwar – genau wie beim Neujahrskonzert in 2019 – die beiden Vorgänger von Herrn Fischer anwesend, er selbst oder ein Vertreter vom Staatsbad hatten wohl keine Zeit. Nun also die Theater-Companie. Wegen offensichtlicher Differenzen gibt es das „Theater im Casino“ nicht mehr. Stattdessen wird nun demnächst an unterschiedlichen Orten gespielt. Auch wenn es keine Ermäßigungen mehr für „Pyrmont-Card“-Inhaber gibt, sollten wir Präsenz zeigen, um Jörg Schade und seine Kollegen und Kolleginnen zu unterstützen.