Zu: „Bis zum Äußersten“, vom 4. Mai
Ein griechisches Drama, in der französischen Klassik des siebzehnten Jahrhunderts neu gefasst, so zu inszenieren, dass es auch heute noch interessiert, ist eine bemerkenswerte Leistung. Dem Theater für Niedersachsen ist dies Kunststück am Montag gelungen. In „Medea“ sah man sowohl an der Titelfigur als auch den übrigen Protagonisten, wie leicht und selbstironisch auch uralte Stücke gespielt werden können. Dies zum Beispiel, wenn alle furchtsam innehalten, sobald auch nur Medeas Name genannt wird.
So wird ein schwieriger Stoff leichter und gefälliger. Schade, dass nicht ein größeres Publikum den Tragödienabend genießen wollte – viele leere Reihen, das eigentliche Trauerspiel.