Zu: „Konzerthaus dicht – und dann?“, vom 26. März
Als in Pyrmont Geborener fällt einem der Verfall des ehemaligen hochgepriesenen Weltkurorts (noch Bad) Pyrmont heftig ins Auge, welcher doch rapide voranschreitet. Immer mehr Großimmobilien rotten im Orte vor sich hin, und die Neubauten bieten keine optischen Highlights. Quadratisch, praktisch, einfach und teuer im Verkauf entsteht.
Angefangen hat das aber schon in den 60er Jahren, als die großen, schönen alten Villen hässlichen Eigentumswohnungen (damals wie heute) weichen mussten, die, stünden sie heute noch, den Gast von morgen, allein wegen der Optik, locken würden. Heute brechen viele zu Städtereisen auf, um solche alten Gebäude zu fotografieren, die zum Beispiel in der Ex-DDR noch zahlreich vorhanden sind. Dort haben sie aufgepasst auf ihr Kapital. In Pyrmont geht es optisch doch nur noch bergab. Es gibt ja mittlerweile schon eine leerstehende Immobilienschneise vom Kaiserhof über die Schlossstraße bis zum ehemaligen (denkmalgeschützten und eingefallenen) Gärtnerhaus am Ende der Schlossstraße. Wie wäre es denn mit dem Titel „Rotten Places/Bad Pyrmont?“ So etwas lockt immer Leute an, wie man an der regen Bewegung in mehreren Ruinen Pyrmonts, wie zum Beispiel Bomberghotel und Hotel Bergkurpark, erkennt. Wenn Werner Dirks das sehen würde, wie heute sein entworfener Bergpark aussieht, er würde das Staatsbad mit dem Knüppel sonstwohin jagen.
Wie soll man Bad Pyrmont retten? Wenn es so weitergeht, haben wir in Pyrmont bald nicht nur World Earth Hour, sondern für immer World Earth Year.