Zu: „Pyrmonter Tafel setzt SOS-Ruf ab“, vom 7. März
Mit Befremden habe ich unter anderem gelesen: „Um zu verhindern, dass Menschen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft hungern müssen, hofft der Verein der Pyrmonter Tafel auf Solidarität der Menschen in Bad Pyrmont und Lügde.“ Das ist meines Erachtens ein derber Schlag ins Gesicht unseres hervorragend funktionierenden und demokratischen Sozialstaates.
Unser soziales Netz, eines der besten und großzügigsten der Welt, ist so beschaffen, dass jeder satt zu essen und eine warme Wohnung hat, und das ist auch gut so. Darüber hinaus werden diverse Sachleistungen gezahlt, nicht zu vergessen laufende Anpassungen und Erhöhungen, auch das ist gut so. Warum werden es nun plötzlich immer mehr Menschen, die sich der Tafel bedienen? Von meinen Eltern und Großeltern, die die Nachkriegszeit erlebten, weiß ich, dass sie oft nicht wussten, wie sie den Tag überleben würden. Denn damals gab es keine Grundversorgung vom Staat wie heute, was da heißt, jeder hat ein Dach über dem Kopf (wenn er es möchte) und kann menschenwürdig leben (wenn er es möchte). Viel wichtiger wäre es, den Menschen, die zur Tafel gehen, Hilfestellung bei der Lebensführung zu geben. Sozialarbeiter und die praktizierende Kirche könnten sich ihrer annehmen und ihnen zeigen, wie man mit dem Geld, das der Staat ihnen gibt, gut umgeht. Ich bin mir sicher, die Menschen wären sehr froh und dankbar.