Zu: „Falsche Frisur – kein Auftritt“, vom 24. März
Fridays for Future lädt Sängerin Ronja Maltzahn wegen ihrer Dreadlocks aus – und bleibt dabei. So eine hanebüchene Dummheit habe ich noch nie gehört. Da wollte jemand zeigen, dass er schon einmal etwas von Kultur gehört hat und hat dabei völlig überzogen. Für mich wird genau anders herum ein Schuh daraus. Ronja Maltzahn hat sich nicht Kultur angeeignet, sondern gezeigt, dass sie weltoffen ist und andere Kulturen nicht ablehnt, sondern willkommen heißt. Gegen Rechts wird mit den Worten wie „Multikulti“ oder „wir sind bunt“ demonstriert. Ausgerechnet bei Fridays für Future, einer Bewegung, die fast alle Länder der Erde erreicht hat, wird ein konservatives Verhalten an den Tag gelegt. Wenn man sich keine Kultur „aneignen“ soll, empfehle ich den Verzicht auf Pizza, Burger, Gyros, Döner oder „ gebratene Ente Nr. 46“. Mode, die mal asiatisch, mal südamerikanisch oder von Afroprints inspiriert ist, heißt dann auch „Kultur aneignen“? Dann sollte auch auf Basecaps, Ponchos, Khaki-Klamotten, Sneakers oder (woran kaum noch jemand denkt) auch auf Jeans verzichtet werden. Nicht zuletzt in unserer Sprache sind längst multikulturelle Begriffe eingezogen. Die Ausladung von Ronja Maltzahn demnach cringe!