Zu: „Arzt warnt vor Ärztemangel“, vom 3. September
Wenn es was bringt, warum soll nicht ein systemkonformer Arzt einen Warnruf in der Dewezet absetzen! Es könnte Probleme bereiten, alle Leserbriefe und Journalisten-Beiträge aufzuzählen, die den Ärztemangel, den allgemeinen Gesundheitsnotstand thematisiert oder angeprangert haben. Die von Dr. Bertomeu dargestellten Mängel sind bekannt und wie Jens Spickermann haben schon andere seiner Zunft in der Dewezet darüber berichtet! Geändert hat sich bisher wenig bis gar nichts! Und weil das gerade passt, zitiere ich Ulrike Herrmann, Wirtschaftsredakteurin aus der Sonntagsbeilage. „Der Rückbau des Kapitalismus muss geordnet vonstatten gehen.“ Zwar thematisiert sie Kapitalismus und Klimaschutz und findet beide unvereinbar! Doch lassen sich ihre Darlegungen auch auf unser Gesundheits-System übertragen? Welches nach Frau Herrmann eben von diesem Kapitalismus hervorgebracht worden ist. Ich bin nicht allein, wenn ich behaupte, wir müssen den Ärztemangel, den Pflegenotstand, ja das ganze Gesundheitssystem auf den Prüfstand stellen.
Bemerkenswert das Fazit von Dr. Bertomeu in seinem Beitrag: Man möge dankbar sein und seinen Hausarzt pflegen…! Auch geht sein Thema an der Realität vorbei, weil er es nicht ganzheitlich angeht!! Unser Wirtschaftssystem hat neben der verantwortlichen Politik viele kleinere und größere Machtzentren geschaffen, dazu gehören neben Ärztekammern, den vielen KVs auch die finanzstarke Lobby mit unschlagbarem Einfluss! Der normale Bürger erkennt nur allmählich die Verwobenheit dieser Strukturen in unserem System, wie sie sich oft genug gegenseitig behindern und zu viele Egoismen nötige Reformen verhindern. So gehört es inzwischen für viele Bürger schon fast zum traditionellen Kulturgut, dass man Ärzte und ihre Funktionäre nicht wirklich kritisieren darf. Die Strukturen mögen dies gar nicht! Mit diesen Leiden im und am System, welches manchmal immer noch als eines der besten angepriesen wird, kann es ein „Weiter so“ nicht geben!