Zu: „Freie Hand für noch mehr Umsatz“, vom 7. Mai
Das Endziel ist also das komplett autonome Fahren. Mercedes hat von fünf Stufen auf der „Autorichterskala“ jetzt Level drei erreicht. Bravo, doch wohin führt das? Ich fürchte, langfristig zum zumindest teilweisen Verlernen des Autofahrens, besonders aber zum Nachlassen des Reaktionsvermögens. Begründung auf anderer Ebene: Durch die Einführung von elektronischen Taschenrechnern und Computern – die zweifellos wichtig sind – beherrschen viele – hauptsächlich jüngere Menschen – kaum noch die vier Grundrechnungsarten. Das ist eigentlich nicht schlimm, doch bei längerem Stromausfall fatal.
Nicht nur Arthur Schopenhauer sagte, dass wir alle weiterblickend auf den Schultern unserer Vorfahren stehen, deren Wissen nutzen und fortentwickeln. Deshalb sollten wir Gelerntes möglichst nicht vergessen. Ich bin mit Sicherheit kein rückwärtsgewandter Mensch und weiß viele Neuentwicklungen zu schätzen. Zum Beispiel in der Kfz-Technik den Airbag, das ABS-System und das Navi, nicht zuletzt auch die Fortschritte im Bereich der Medizintechnik.
Doch muss wirklich alles automatisiert werden? Als Realist ahne ich: Ja. Als Humanist wünsche ich mir eher eine Weiterentwicklung auf menschlicher Ebene, damit es keine Kriege mehr gibt und Hunger, Armut und Unmenschlichkeiten beseitigt werden. Dagegen weiß ich als Utopist, dass das ein Wunschtraum bleiben wird. Ich bin aber auch Satiriker, deshalb hier eine weitere Idee zur Automation: Es gibt ja schon hochtechnische WCs mit entspannender Musik, warmer Reinigungsdusche und Föhn zur anschließenden Trocknung der unteren Körperöffnung. Könnte man in diesem Zusammenhang nicht eine korkenzieherähnliche elektromechanische Einrichtung entwickeln, die die vom menschlichen Körper nicht mehr verwertbare Restnahrung automatisch entfernt? Dadurch würde das manchmal beschwerliche Drücken entfallen. Somit wäre die Gefahr des Platzens der Stirnadern gebannt und die Augen blieben in ihren Höhlen.