Zu: „Parkgebühren: So wird nun erhöht“, vom 23. September
Das Anwohnerparken, ursprünglich als paternalistisch- freundliche Maßnahme zum Schutz der Bewohner einiger Innenstadtbereiche ersonnen, mutiert in Hameln zu einer der größten Gebühren-Abzock-Aktionen der öffentlichen Hand in Niedersachsen. Was auf der zwanghaften Suche nach neuen Einnahmequellen in für die Bürger ohnehin schon finanziell belastenden Zeiten im Rat und den entsprechenden Ausschüssen erdacht und nun umgesetzt wird, ist an Dreistigkeit und Ignoranz kaum zu überbieten und wird – in diesem Fall zu Recht – dem Wutbürgertum neuen Zulauf bringen. Den zur Mehrheitsgruppe im Rat gehörenden SPD-Mitgliedern scheint ihre eigentliche Partei-DNA einer bürgerentlastenden Politik völlig verloren gegangen zu sein. Die Grünen bedienen mit den üblichen Stellungnahmen ihre Wählerklientel, eine marginalisierte Linke lebt einmal mehr ihren Sozialneidkomplex öffentlich aus und eine Opposition, die den Namen nicht verdient, strebt lediglich unbedeutende Detailveränderungen an. Obendrein wartet ein Fachbereichsleiter mit Slapstick-Kommentaren auf. Der Wandler, der sich offenen Auges vom Rathaus kommend in Richtung Kernstadt bewegt, wird am Wegesrand eine Skulptur entdecken: das Narrenschiff. Ein Schelm, der hier Symbolhaftes empfindet.