So sicher und so häufig wie sich das Wetter ändert, kann man in der Dewezet Appelle von „Fachleuten“ lesen, wie sinnvoll eine Zusammenlegung von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen sei: Das Solidaritätsgefühl würde gesteigert.
Zu: „Krankenversicherung für alle würde Beiträge senken“, vom 18. Februar
Viel wichtiger wäre jedoch der finanzielle Aspekt – würden doch alle in Zukunft weniger zahlen müssen. Wer dies glaubt, glaubt auch noch daran, dass in unserer Demokratie der Wille des Volkes das politische Handeln auch nur im geringsten beeinflusst.
Schauen wir uns die Fakten an: Privat krankenversichert sind circa 8,8 Millionen Menschen und damit auch zahlungspflichtig. In den gesetzlichen Kassen sind insgesamt circa 73 Millionen Menschen versichert, aber allein 16,2 Millionen sind beitragsfrei, und es gibt sicherlich einen nicht unerheblichen Prozentsatz der Beitragspflichtigen, die die Beiträge nicht aus eigener finanzieller Kraft aufbringen können, sondern die öffentliche Hand die Zahlungen leistet. Kein Wunder also, dass die Privaten diese Begehrlichkeiten wecken. Wir könnten uns auch einmal über das Zusammenlegen von Pensionen und Renten unterhalten: Für 1,3 Millionen jetzige und zukünftige Pensionäre werden 70 Milliarden Euro aufgewendet, aber für 21 Millionen Altersrentner nur 200 Milliarden Euro.