Zu: „Die vereinten Staaten von Europa“, vom 28. Mai
Im Leitartikel von Mathias Koch ist zu lesen: „Der Kontinent braucht mehr Zusammenarbeit“. Das kann nur unterstrichen werden, denn es warten mindestens zwei Großmächte darauf, unter Ausnutzung der europäischen Schwächen Kontrolle über unseren Erdteil zu gewinnen.
Der offensichtliche Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausstattung während der Pandemie offenbarte ein Fehlen in dieser früher von uns Europäern beherrschten Kompetenz. Und einzelne Mitglieder der EU leben in ihrer zuweilen demokratiefernen Welt und denken nur dann an Solidarität, wenn sie selbst Hilfe, ganz besonders in Euros, benötigen. Da war es in der Vergangenheit schwierig, mit Wirkung gegen solche Staaten einzuschreiten, denn es gab und gibt in der EU noch verschiedene Gesetzgebungsmaterien, bei denen ein einstimmiger Beschluss nötig ist. Und diese Schwachstelle wurde weidlich ausgenutzt, was mit dem Verständnis von Demokratie und Gemeinschaft dann auch gar nichts zu tun hat. So sollte das Wir-Gefühl nachhaltig geweckt und gelebt werden, wozu das hoffentlich baldige Ende von der Corona-Pandemie der richtige Zeitpunkt für eine umfassende Reform der EU wäre. Aber im Falle eines „weiter so“ wäre der Schritt zu einer Neuordnung der EU eine überdenkenswerte Option. Denn Uneinigkeit unter den Mitgliedern unterstützt fremde Absichten, ihre Machtstrukturen auszunutzen. Da heißt es durch Solidarität aller Mitglieder, unseren Kontinent und all seine Errungenschaften zu bewahren. Auch wenn aus dem All Europa wie die westliche Halbinsel Asiens wirken mag, wir sind Europa!