Zu: „Kreisstraße eine Rennstrecke?“, vom 6. April
Dewezet-Leser Peter Kramer ist für seine klaren Worte zur Verkehrssituation auf der Kreisstraße 5 zu danken. Wie viele Mitmenschen beobachte auch ich mit Sorge die fehlende Hemmung einer Minderheit von Verkehrsteilnehmern, bestehende Verkehrsregeln zu übertreten. Die K 5 steht hier nur exemplarisch für viele andere Straßen. Es wundert mich dabei nicht im Geringsten, dass die durchgeführten Messungen keine signifikant hohe Anzahl von Verstößen zutage bringen. Bevor die Mitarbeiter mit dem Aufstellen der Anlagen fertig sind, wurden auf allen möglichen Kanälen (soziale Medien, Radio) bereits „Blitzerwarnungen“ ausgesprochen. Wer sich also nicht so gerne an Verkehrsregeln hält, ist gut informiert. Im Übrigen hat eine Messreihe im Jahr 2021 ergeben, dass etliche Meter nach der Ortstafel durchschnittlich 45 bei erlaubten 30 km/h gefahren werden. Hier funktioniert das behördlich verordnete Reduzieren von 70 auf 30 km/h in der Praxis nicht. Der Osterwalder Ortsrat möchte daher eine Reduzierung auf 50 km/h, die Entscheidung treffen leider andere weit weg in Hameln. Osterwald ist seit Einführung der bestehenden Regelung gewachsen. Westlich der Kreisstraße ist das Baugebiet Rischkamp nahezu komplett bebaut, auf der anderen Seite entsteht eine Wohnanlage, die Baustelle ist auf den Fotos zur Berichterstattung zu erkennen. Es leben hier heute deutlich mehr Menschen in unmittelbarer Nähe der „Straße außerhalb der geschlossenen Ortschaft“. Letzteres mag formal zutreffen, trägt aber nicht den tatsächlichen Problemen Rechnung. Insgesamt elf Argumente pro Geschwindigkeitsbegrenzung habe ich vor Jahresfrist zusammengestellt und unter anderem Mitgliedern des Kreistags zur Verfügung gestellt. Es geht dabei um Gefahren für Fußgänger, Radfahrer und Tiere sowie um Lärmbelästigung der Anwohner. Als Menschen, die hier leben, möchten wir nicht irgendwann sagen müssen: „Wir haben es Euch ja gesagt!“