Zu: „Der Karneval ist tot – es lebe der Karneval“, vom 14. Februar
Weserbergland: die Karnevals- und Party-Wüste. Es freut mich sehr, dass nach dreijähriger Corona-Zwangspause wieder ein Hexenumzug stattfindet. Aber von einer „Narrenhochburg“ zu sprechen, ist ja doch etwas weit hergeholt. Wie aus dem Artikel zu entnehmen ist, hat ja der Oldendorfer Carneval Club kein Interesse mehr an dieser Aktivität. Ich bin seit den frühen 90er-Jahren ausgesprochener Karnevalsfan. Sicher ist das Weserbergland keine Faschingshochburg, aber selbst in Hameln war das ehemalige „Jo’s Biersalon“ am 164er Ring am Rosenmontag immer gut besucht, leider gab es nach dessen Ende in Hameln keine weitere Lokalität, die diese Tradition weitergeführt hat. Danach war ich jahrelang im Bad Pyrmonter „Jaegerlatein“ Stammgast, wo sowohl an Weiberfastnacht als auch am Rosenmontag immer „der Bär steppte“. Nach dem Tod des Lokalgründers Horst Jaeger zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag vor ein paar Jahren blieb dieses Lokal bis heute immer zur Karnevalszeit geschlossen.
Danach besuchte ich bis 2020 in Bad Pyrmont noch eine andere Lokalität, die inzwischen aber auch geschlossen hat. Trotz mehrfacher Telefonate bei den Touristinformationen in Hameln, Bad Pyrmont und Hessisch Oldendorf konnte mir dort niemand eine Örtlichkeit nennen, in der an Weiberfastnacht und Rosenmontag geöffnet und gefeiert wird. Dies ist eigentlich ein Armutszeugnis für unsere Region, der Bedarf ist ja da, schließlich kann und will nicht jeder zum Feiern ins Rheinland fahren.
Warum wird denn nicht wenigstens in Hessisch Oldendorf an Weiberfastnacht oder Rosenmontag in der Stadthalle gefeiert? Auch in Hameln oder Bad Pymont müsste sich doch eine Lokalität finden, in der man für ein paar Stunden mal ausgelassen Karneval feiern und vom Alltag abschalten kann.