Zu: „Inschrift auf dem Klüt wirft Fragen auf“, vom 21. Februar
Die einseitige Sicht im Umgang mit unseren Vätern und Großvätern, die nicht das Glück hatten, in Frieden und Wohlstand zu leben und die Weltkriege und die auch schreckliche Nachkriegszeit erleben mussten, ist einfach respektlos. Auch ich wuchs, wie so viele in meiner Generation, ohne Vater auf. Auch mein Onkel hätte 1944 nach einer Kriegsverletzung zu Hause bleiben können, wollte aber seine Kameraden nicht im Stich lassen. Er ist als Bauingenieur wieder zu „seiner“ Pioniereinheit zurückgekehrt und dann 1944 beim Brückenbau in Riga gefallen. Dies waren ganz junge Männer. Auch auf dem Ith bei Salzhemmendorf hat ein einfühlsamer Bürger eine einfache und bescheidene Gedenkplatte für drei blutjunge Soldaten aufgestellt, die 1945 kurz vor Kriegsende mit dem Flugzeug abstürzten. Als ich ihre Gräber in Harderode, die vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge liebevoll gepflegt werden, besuchte, standen mir die Tränen in den Augen und ich wünsche mir, dass meine Söhne und Enkelkinder weiter in Frieden leben können und von Kriegen verschont bleiben. Von dem jungen Redakteur, der vielleicht keinen Bezug zu dieser schrecklichen Zeit hat, wünschte ich mir ein respektvolles Verständnis für diese Kriegsgeneration. Von einem älteren „Historiker“ hätte ich mir einfühlsamere Worte gewünscht. Auch von der teuren Gedenk- und Informationsstätte am Bückeberg hätte ich mehr erwartet. Wo sind eigentlich der Denkmalschutz und die Politiker, die es bei genauer Betrachtung zugelassen haben, diese historische Stätte mit lieblosen Tafeln zu verunstalten.