Zu: „Windpark nimmt Formen an“, vom 1. März
„Windpark“ ist für das beschriebene Vorhaben an diesem Ort ein reiner Euphemismus: Es geht um das Errichten von riesigen Industrieanlagen, die eine einmalige Kulturlandschaft nachhaltig zerstören werden.
Die im Artikel angegebene „Narbenhöhe“ der Anlagen ist höher als die Türme des Kölner Doms! Wieviel Quadratmeter Boden werden durch die Fundamente dieser Industrieanlagen versiegelt? Wieviel Tonnen Beton werden für die Fundamente benötigt? Diese Fundamente würden als Relikte einer menschen- und naturfeindlichen Politik für immer erhalten bleiben, auch wenn die Anlagen selbst irgendwann als Sondermüll entsorgt sein werden. Die Anlagen würden in einer windarmen Region stehen, deshalb steht die Frage im Raum: Geht es wirklich um die Produktion von grünem Strom oder vielleicht eher um das Abgreifen von Fördermitteln? In dem Artikel geht es an verschiedenen Stellen um Gelder: Zuwendungen, Gewerbesteuer, in Aussicht gestellte, reduzierte Stromkosten.
Die offensichtlichen finanziellen Interessen von Wenigen (Betreiberfirma, Grundstückseigentümer, lokale Politik) müssen sehr genau gegen die Interessen der Bewohner und des lokalen Gewerbes abgewogen werden. Für (Kurz-)Urlauber würde Lauenstein Attraktivität verlieren. Ich denke hier beispielsweise an das Naturfreundehaus und die Pension am Vogelsang.
Die Lauensteiner waren immer stolz auf „ihren Promi“ Ernst Rudorff, ein Begründer des Heimat- und Naturschutzes. Der Musikprofessor aus Berlin hat den Ort Lauenstein wegen seiner Naturschönheit sehr geschätzt und verschiedene Naturschutzprojekte hier umgesetzt. Er hat seine letzte Ruhe auf dem Friedhof in Lauenstein gefunden – oder zumindest steht dort sein Denkmal. Vielleicht in Zukunft im Schlagschatten monströser Industrieanlagen, die nachts monoton rot blinken? Gott bewahre ihn vor diesem barbarischen Vorhaben!