Zu: „Bahnprobleme halten an“, vom 25. August
Dass Bahnpendler auf der S5 derzeit genervt sind, ist absolut nachvollziehbar. Ein massiv abgespeckter Baufahrplan, Fahrzeugmangel und sonstige Startschwierigkeiten beim Betreiberwechsel sind eine Mischung, bei der Frust vorprogrammiert ist.
Nun muss man sicherlich auch mal Einschränkungen durch Baumaßnahmen in Kauf nehmen, um die Infrastruktur betriebsfähig zu halten oder auch auszubauen. Allerdings muss man sich auch die Frage stellen, warum der Fahrplan wegen der Errichtung von Lärmschutzwänden in Springe derart ausgedünnt wird, dass die S51 komplett ausfällt, und die S5 nur noch im Stundentakt verkehrt und dabei noch nicht einmal alle Halte bedient.
Der Grund dafür liegt u. a. im Rückbau der ehemaligen Bahnhöfe Bad Münder und Bennigsen zu Haltepunkten im Zuge der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerkes in Springe 2008. In beiden Bahnhöfen wurden unter dem Sparzwang der Ära Mehdorn sämtliche Weichen zurückgebaut. Ein Gleiswechsel ist zwischen Hameln und Weetzen nur noch in Springe möglich. Und genau da wird jetzt auch im Bereich der Weichen gebaut, sodass auch hier kein Gleiswechsel möglich ist. Mit anderen Worten: Der Abschnitt Hameln-Weetzen ist für drei Monate nur eingleisig ohne Zugkreuzungsmöglichkeiten befahrbar! Durch diese Baustelle bekommt man unter diesen Bedingungen nicht mehr Taktzüge durch. Die mehdornschen Sparmaßnahmen entfalten hier gerade ihre volle Wirkung und sollten auch als solche erkannt und angeprangert werden.
Abhilfe schüfe die Errichtung von Überleitstellen in Bad Münder und Bennigsen. Diese sind ja nicht nur bei Baustellen, sondern auch im Störungsfall nützlich, da der eingleisige Abschnitt so kürzer wird und damit die Kapazität größer. Hier sind auch die betroffenen Kommunen gefragt, auf diesen Missstand immer wieder hinzuweisen und kapazitätserhöhende Maßnahmen einzufordern. Die kürzlich erst beschlossene Erhöhung der Regionalisierungsmittel zeigt den Weg auf. Gehen Sie diesen Weg und fordern Sie Überleitstellen in Bad Münder und Bennigsen ein! Die nächste Störung oder Baustelle kommt bestimmt…