Zu: „Grüne fordern Lockerung des Tanzverbots vor Ostern“, vom 5. April
Mein erster Gedanke war: Na, wenn die Grünen keine anderen Probleme haben, dann ist wohl alles in Ordnung in diesem unserem Lande! Zwischen Gründonnerstag und Karsamstag geht es mit Jesus von Nazareth um große Lebensthemen, mit denen auch Nichtchristen irgendwann in Berührung kommen: Mahlgemeinschaft im Freundeskreis, Dienen statt herrschen (Fußwaschung), Verlassenheit, Loslassen und mich dem Willen Gottes anvertrauen, Verrat durch einen engen Freund, Verurteilung und Tod eines unschuldigen Menschen, Grabesstille, unendliche Trauer und Verzweiflung und irgendwo tief in mir drin ein winziger Funken Hoffnung, dass das noch nicht alles war. Aber ich will Euch gern den Respekt und die Toleranz entgegenbringen, die ich mir als Christin von Euch gewünscht hätte: In Gottes Namen veranstaltet doch ruhig Eure Tanzvergnügen an diesen heiligen Tagen, wenn Ihr es nicht schafft, an drei von 365 Tagen im Jahr darauf zu verzichten! Wundert Euch nur nicht, wenn dann demnächst irgendeine Partei vorschlägt, alle christlichen Feiertage, die nicht auf einen Sonntag fallen, abzuschaffen – „aus Rücksicht auf jene, die mit dem christlichen Glauben wenig im Sinn haben“. Es könnte gut sein, dass Ihr dann bald am Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, am Reformationstag und bisweilen auch an beiden Weihnachtstagen arbeiten müsst und abends zu müde seid, um zu Tanzveranstaltungen zu gehen. Die Arbeitgeber und Wirtschaftsbosse würde es sicher freuen… Möge das Grundrecht auf Religionsfreiheit mich davor bewahren!