Zu: „Bürgeramt: Personal fehlt – zwei Stellen offen“, vom 1. April
Mit Interesse habe ich den Artikel über den Personalmangel im Bürgerbüro gelesen. Ich bin etwas irritiert und denke, dass dieses Problem einfacher gelöst werden kann, wenn man auch Bewerbern eine Chance gibt, die nicht über einen Lehrgang oder eine Ausbildung in der Verwaltung verfügen. Jeder Mensch kann sich Tätigkeiten, Prozesse und Gesetze aneignen. Stumpf auf die Referenzen zu schauen und nicht einzustellen, weil ein Bewerber nur eine kaufmännische oder sonstige Ausbildung hat, finde ich schwierig. In Zeiten des Fachkräftemangels sollten wir doch eher darauf achten, was der potenzielle neue Mitarbeiter in seinem Berufsleben schon alles erlernt hat oder welche Erfahrungen dieser bereits sammeln konnte. Wer sieben Jahre in einem Büro tätig ist, hat doch schon den Grundstein für die Aufgaben in einer Verwaltung gelegt. Und dass es Gesetze gibt, die erlernt werden müssen, das erklärt sich von selbst.
Ich spreche aus eigener Erfahrung. Eine Bekannte von mir hat in München eine Verwaltungsstelle erhalten und man hat in sie investiert, damit sie alle erforderlichen Kenntnisse aufbauen kann. Nun arbeitet sie schon seit vier Jahren in der Verwaltung und hat keine gravierenden Wissenslücken. Es ist doch einfach mehr Investition in und Glauben an den Bewerber gefordert. Die zwei offenen Stellen sind auf den Web-Präsenten nicht zu finden. Auf Nachfrage per E-Mail bekommt man eine nichtssagende Standard-Auskunft. Hier sollte an den richtigen Schrauben gedreht werden und ein solcher Zustand würde gar nicht erst entstehen. Hier schreibt ein Leser, der interessiert an den zu vergebenden Stellen ist, aber leider keine Möglichkeit findet, sich zu bewerben.