Zu: „Ungenutzter Strom kostet Millionen“, vom 12. Dezember
In diesem Jahr wurden 807 Millionen Euro Entschädigungsleistungen gezahlt aufgrund der Tatsache, dass durch Windkraft erzeugter Strom nicht ins Netz eingespeist werden konnte. Damit ist ein Höchststand zu den Vorjahren entstanden. Um eine Windkraftanlage zu erstellen, werden zirka 890 000 Euro pro Megawatt benötigt. Das bedeutet, dass für diesen Betrag allein 906 Megawatt Windkraftkapazitäten geschaffen werden könnten, ohne die vielen Jahre zuvor mit zu berücksichtigen. Nun hat sich ja unser Ministerpräsident auf die Fahnen geschrieben, unser Bundesland zum Windkraftland Nr. 1 zu machen. Das wird die Bayern zum Beispiel sicherlich sehr erfreuen, verliert doch das Land nicht seinen landschaftlichen Reiz.
Jedes Land in dieser Republik hat seine eigenen Baugesetze, Kultusministerien usw. Warum – so frage ich mich – aber werden dann nicht die Bundesländer auch in die Pflicht genommen, für einen Mindestanteil an regenerativer Energie in Eigenregie zu sorgen? Wind, Wasser, Fotovoltaik usw. Unter dem Eindruck des Überfalls auf die Ukraine sollte spätesten jetzt jedem klar sein, also auch Politikern, dass eine Stromversorgung überwiegend von Norden nach Süden eine sehr große Schwachstelle ist: Ein paar wenige Sprengungen, und der Süden bleibt dunkel und im Norden bricht die Stromversorgung auch zusammen wegen Überlastung der Netze. Sensible Infrastruktur muss also aus Gründen der Sensibilität unbedingt Ländersache werden.