Der „Lebendige Adventskalender“ – in vielen Orten fast schon so etwas wie eine liebgewonnene Tradition. Lebendig, weil ganz unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Ansichten sich zusammenfinden, singen und miteinander ins Gespräch kommen bei Menschen, die dafür ihre Türen, Carports, Garagen oder Terrassen öffnen.
Da gibt es Kekse, leckeren Tee oder Punsch. Die Zeit darf für einen Moment stillstehen, und wir hektischen „Advents- und Weihnachtsaktivisten“ haben die Chance, etwas zur Ruhe zu kommen, uns der Wartezeit, in der wir uns ja befinden, bewusst zu werden, um uns auf das zu freuen, was Weihnachten ausmacht. Und das kann ohne großen Aufwand stattfinden.
Umso befremdlicher war für mich die Ankündigung, dass im Rahmen des „Lebendigen Adventskalenders“ die erste Veranstaltung in Hameln im kirchlichen Geschäft „Edelkreis“ stattfinden wird. Schade, dass sich hier zwei Dinge miteinander vermischen: das adventlich Besinnliche mit dem Einkaufsangebot. Vielleicht finden ja die nächsten Veranstaltungen in einem exklusiven Schuh- oder Möbelgeschäft statt. Welch bitterer Beigeschmack macht sich da breit bei dem, was ja sicher „edel“ angedacht war. Wirklich schade!