Zu: „Da liegt so viel Müll herum“, vom 15. Februar
Müll draußen zu entsorgen, ist allgemein akzeptabler geworden. Noch kennen nicht alle die riesigen Plastikinseln in den Ozeanen, wo Meerestiere qualvoll verenden, und dementsprechend fehlt das Bewusstsein sowohl für die fatalen Folgen der biologisch nicht abbaubaren Makro- als auch Mikroplastikbestandteile für unsere Lebensgrundlage.
Reflektorisch fällt die Getränketüte mit Strohhalm oder die Zigarettenverpackung in den Vorgarten. Die Fastfood-Verpackung und -Becher verbleiben auf der Parkbank oder Sitzmauer, obwohl ein Müllbehälter direkt daneben steht. Die Kippe fliegt von der Brücke in die Weser. An den Landstraßen liegen auch entsorgte Müllbeutel.
Es scheint, als würden viele die städtische Umgebung als ein großes Wohnzimmer betrachten, wo aus lauter Bequemlichkeit der Müll einfach aus der Hand fällt, weil die Stadt es (doch bestimmt) wegräumt. Wenn schon so viel Abfall herumliegt, legitimiert es scheinbar eine weitere Vermüllung.
Ich schlage öffentliche, sichtbare Kampagnen für umweltfreundliche Entsorgung vor. Eine nicht umweltfreundliche Entsorgung darf auch gerne finanziell schmerzhaft sein! Dies wäre ein Impuls, den fast jeder versteht. Selbst wenn es nicht immer zu kontrollieren ist. Jeder Einzelne sollte ebenfalls mit einem guten Beispiel vorangehen. Nach der skandinavischen Art „Plogging“ kann Jeder beim Spazieren gehen beziehungsweise Joggen kann eine kleine Mülltüte dabei haben und jedes Mal ein wenig Plastik pflücken und entsorgen. Müllbehälter gibt es überall. Diese sind jedoch meistens fast leer. Dies wäre ein gutes Signal in der Öffentlichkeit. Wer macht mit?