Zu: „Würden Ersatzparkplätze helfen?“, vom 1. Februar
In die Zukunft ausgerichtet, bemühen sich immer mehr Städte, ihre Grünflächen versickerungsoffen zu erhalten, um weiter zunehmenden Starkregenereignissen wenigstens noch ein bisschen an offenem Boden entgegensetzen zu können. Das scheint in Bad Pyrmont nicht weiter Beachtung zu finden. Die Pläne des Bahnhofsvorplatzes sind erheblich flächenversiegelnd, einen neuen Parkplatz unmittelbar in Nähe des Kurviertels und in Sichtweite des Schlosses anzudenken, ist gewiss kurzfristig – gewissem Druck geschuldet – entschieden, wird jedoch langfristig negative Auswirkungen mit sich bringen. Es geht doch nicht alleine darum, bei Veranstaltungen mehr Parkplätze für Kfz anbieten zu können. Zukunftsorientierte Entwicklung einer Stadt sollte vielmehr dahin ausgerichtet sein, Individualverkehr zu minimieren und dafür attraktive Angebote des öffentlichen Bus- und Bahnverkehrs zu entwickeln und umzusetzen. Außerdem befindet sich die Fläche in der Schutzzone A der Heilquellenschutzgebietsverordnung, weswegen bei Errichtung eines Parkplatzes strengste Vorschriften gelten, um Schadstoffe von parkenden Fahrzeugen am Eindringen in den Untergrund zu hindern. Ein Feuerwehrhaus genannten Ausmaßes auf den Gondelteichparkplatz zu bauen, wäre ein gravierender Fehler für eine touristisch orientierte Entwicklung des Kurviertels, bei der es darum gehen sollte, die bestehenden und besuchenswerten „Schätze“ Bad Pyrmonts zu bewahren beziehungsweise zu sanieren und neu zu beleben. Kein Tourist besucht Bad Pyrmont, um ein Feuerwehrhaus mit seinen neuesten technischen Gegebenheiten anzusehen.