Zu: „Unverwüstlich weiter auf Fahrt“, vom 26. August
Leider nehmen Leser der Dewezet sehr oft wahr, dass das kulturelle Leben außerhalb der Kreisstadt sich weitaus weniger im Blatt wiederfindet, als es wünschens- und wissenswert wäre. Die bis zu einem gewissen Grad verständliche Zentrums-Mentalität geht aber in dem Artikel aus Anlass des Jubiläums der „Arche“-Künstlergruppe zu weit. Hier wird so getan, als sei deren Geschichte ausschließlich eine Hamelner Angelegenheit. Das ist keineswegs der Fall, vielmehr handelt es sich um eine im Dezember 1952 maßgeblich auch von Pyrmonter Persönlichkeiten beeinflusste Initiative. Zu den Gründungsmitgliedern zählten die Pyrmonter Hans Seutemann (der Initiator), Paul-Kurt Bartsch (Maler), Peter Szaif (Bildhauer) und der Hamelner Maler Josef Apportin (Vorsitzender), seine Frau Irene, Hans Düne, Maler, Attila Kirilowitsch, Bildhauer, Detmold, und der Pianist Manfred Heutling. Erste Fördermitglieder wurden die Pyrmonter Dr. Fritz Berghöfer, Mathilde Ewald, Marlene Hasse, Joachim Reuß, Norman Skodlerak, Hans Walter (nachmals Bürgermeister).
Es ist hier nicht der Platz, um auf die inhaltliche Entwicklung einzugehen, es reicht schon der Hinweis, dass eine „Arche“-Aufstellung von 1952 bis 1958 vorliegt, nach der damals 28 Veranstaltungen in Hameln stattfanden, aber 68 in der Stadt, deren Name der Artikel nicht mal erwähnt: Bad Pyrmont! Schließlich kam es erst im Jahre 1973 in aller Freundschaft zur Teilung des Kunstvereins in „Arche bildende Kunst“ in Hameln und „Arche-Kammermusik“ in Bad Pyrmont, ebenfalls bis heute aktiv.
Die Hamelner Gruppe darf gewiss mit Stolz ihren 70. Geburtstag feiern, sie dürfte aber wohl kaum die Absicht haben, die gemeinsamen Wurzeln zu verleugnen, so wie es die Berichterstattung nahelegt. Das 50. Jubiläum feierte man noch gemeinsam in Bad Pyrmont.