Zu: „Haifischzähne fürs Basbergviertel“, vom 3. Februar und „Ja zum neuen Wilhelmsplatz“, vom 4. Februar
Verkommt Bürgerbeteiligung zum schönen Schein? Die Anwohner des Wilhelmsplatzes fühlen sich nach jahrelanger Planungsphase nicht ernst genommen, die Anlieger der Wohnstraßen um das Neubaugebiet Riesackweg bleiben ebenso unzufrieden zurück. Warum? Am Riesackweg ist die Verkehrsplanung erst ins Boot geholt worden, nachdem das Baugebiet durch die Gremien genehmigt wurde. Das Hauptanliegen der Bürger, die Anbindung nicht durch das belastete Basbergviertel zu führen, war somit gar nicht mehr Gegenstand der Verkehrsuntersuchung. Die Bagger waren am Tag der Ausschusssitzung, in der das Verkehrskonzept vorgestellt wurde, schon bei der Arbeit. Die Stadt hätte vor der Entscheidung über das Baugebiet die Verkehrsanbindung prüfen lassen müssen. Nur dann wären die vielen vorgetragenen Argumente der Bürger für eine Anbindung von Norden her noch ehrlich in Betracht gekommen. Nun wird es eine zusätzliche Verkehrsbelastung für das Basbergviertel geben und eine zweite Anbindung des Neubaugebietes für Rettungs- und Notfallfahrten fehlt. Ebenso fehlt die direkte Anbindung an den neuen Bildungscampus und das Schulzentrum Nord. Nun sollen die Bürger beruhigt werden, indem der Hammelstein den bereits seit Jahrzehnten von Bürgern geforderten Zebrastreifen bekommt. Auch am Wilhelmsplatz haben sich die beteiligten Bürger vor allem für eine Veränderung der belasteten Verkehrs- und Parksituation eingesetzt. Aber auch da wird eine „grundlegende Änderung der Verkehrsführung abgelehnt und als Teil der Planung von der Stadt ausgeschlossen. Hauptanliegen werden auch hier nicht ernst genommen. Diese Form der immer wieder beschworenen Bürgerbeteiligung hinterlässt sowohl am Wilhelmsplatz als auch beim Neubaugebiet Riesackweg mehr Frust als (Demokratie)-)Lust.