Zu: „Die Bundeswehr ist einsatzbereit“, vom 16. März
„Die Bundeswehr ist einsatzbereit“, sagt Frau Högl als Wehrbeauftragte des Bundestages. Offenbar verkennt Frau Högl den tatsächlichen Zustand der Bundeswehr. Entweder sie hat suboptimale Kenntnisse von der Bundeswehr oder sie wird von ihren Mitarbeitern falsch informiert.
Beide Fälle wären schlimm, somit stellt sich mir die Frage, ob die Frau die richtige Frau für den Posten ist oder nicht? Ich würde eher sagen „nein“. Mir persönlich ist es egal, ob dieser Posten von einer Frau oder einem Mann besetzt wird, wichtig ist nur, dass es jemand ist, der auch was von der Materie versteht.
Schon 1962 gab es die sogenannte Spiegelaffäre, wo Kanzler Adenauer von Landesverrat fabulierte und der verantwortliche Chefredakteur Rudolf Augstein ins Gefängnis kam.
In dem Artikel des Spiegels war die Rede von: „Bedingt abwehrbereit.“ Nun kann ich sagen, dass sich in den letzten 60 Jahren am Zustand der Bundeswehr absolut nichts geändert hat. Es gab damals wie heute Schiffe, die nicht auslaufen konnten, Flugzeuge, die nicht abheben konnten, und Fahrzeuge, die nicht fahren konnten, da es an Ersatzteilen mangelte.
Aus eigener Erfahrung – von 1967 bis 1969 habe ich Wehrdienst bei der Bundeswehr abgeleistet in einem Instandsetzungsbatallion in Delmenhorst – in dieser Zeit standen viele Fahrzeuge herum, weil kleine Ersatzteile fehlten. Das Beschaffungswesen der Bundeswehr verhindert mehr, als es beschafft.
Ich habe noch die Anforderungsformulare im Kopf mit sehr vielen Durchschlägen. Damals hieß es noch: Also der Russe darf an einem Freitag nach 17 Uhr keinen Krieg anfangen, sonst steht jemand am Sonntagmorgen schon am Rhein.