Zu: „Amtsdeutsch – ist Hilfe durch Ehrenamtliche wirklich nötig?“, vom 7. Mai
Nein, sage ich, warum? Es ist die verdammte Pflicht der Ämter und Behörden, Anträge mit den Betroffenen zusammen auszufüllen, sofern die Betroffenen das nicht selbst können. Und das nicht nur in den Amtsräumen, sondern Mitarbeiter der betroffenen Stellen haben sogar die Pflicht, mobilitätseingeschränkte Personen zu Hause aufzusuchen und ihnen bei den Anträgen behilflich zu sein. Viele Personen verstehen die Anträge nicht oder nicht richtig und sind daher nicht in der Lage, diese richtig und vollständig auszufüllen und müssen somit mit einer Ablehnung der Leistung rechnen.
Nun kenne ich mich selbst mit dem Ausfüllen von Anträgen aus, jedoch kommt es vor, dass auch ich sogar damit überfordert bin. Nun frage ich mich, wie eine alleinstehende, ältere Person, die dazu noch eingeschränkt mobil ist, dazu noch auf einem Dorf wohnt, in dem morgens und mittags eventuell ein Bus fährt, damit klarkommen soll. Das geht so nicht. Daher kann es ganz einfach nicht sein, dass hilflosen Personen Unterstützung durch Unterlassung verwehrt wird.
Wie oft kommt es dazu noch vor, dass bestimmte Unterlagen vorher weder erwähnt noch angefordert werden. Im Grunde liegen bei den Behörden und Ämtern alle Daten vor, die benötigt werden, aber nein, so ein Scheiß, muss man viele Blätter ausfüllen, obwohl die Daten schon längst erfasst sind. Und es kommt ja noch schlimmer. Man versuche nur mal, telefonisch einen Termin zu vereinbaren, auch das habe ich versucht, es ist zum Verzweifeln. Nun will man auch noch möglichst alles online machen, ja da frage ich mich, wie viele ältere Personen dazu überhaupt nicht in der Lage sind, schon allein deshalb, weil keine Endgeräte vorhanden sind oder kein Internet zur Verfügung steht.